Die Aktie von Hormel Foods wirkt auf den ersten Blick wie ein echter Fels in der Brandung.
Mit Klassikern wie SPAM und Skippy im Regal und einer über 130-jährigen Geschichte hat sich das Unternehmen in der Lebensmittelwelt fest verankert.
Doch reicht das aus, um auch in Zukunft als gute Geldanlage zu glänzen?
Tauchen wir gemeinsam in Zahlen, Fakten und Zukunftsaussichten ein und prüfen, ob sich ein Investment lohnt oder ob du lieber die Finger davon lassen solltest.
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Disclaimer: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar und auch keine Empfehlung eine dieser Aktien zu kaufen oder zu verkaufen. Er dient ausschließlich zur Information!
Solide Finanzen mit Delle im Wachstum
Beim Blick auf die aktuellen Finanzkennzahlen von Hormel Foods zeigt sich ein zweischneidiges Schwert: Die Marktkapitalisierung liegt bei rund 16,85 Milliarden Dollar – ordentlich, aber nicht spektakulär.
Mit einem KGV von 22,23 wird die Aktie recht ambitioniert bewertet. Die erwartete Forward-PE von 17,99 lässt allerdings Raum für Hoffnung.
Die Dividendenrendite von 3,83 % spricht besonders einkommensorientierte Anleger an. Auch das Beta von nur 0,33 deutet auf eine geringe Volatilität hin. Ideal für vorsichtige Investoren.
Doch Vorsicht: Ein Blick auf das DCF-Modell zeigt, dass das Aufwärtspotenzial begrenzt ist. Der faire Wert liegt laut Berechnung bei rund 32,72 USD – also nur 6,6 % über dem aktuellen Kurs.
Operative Lage: Lichtblicke und Baustellen
Besonders spannend wird’s beim Blick ins operative Geschäft. Hormel Foods ist in drei Segmenten aktiv: Retail, Foodservice und International.
Das Foodservice-Geschäft läuft mit einem organischen Wachstum von 5 % rund, vor allem dank Premiumprodukten wie Jennie-O Turkey.
Ganz anders sieht’s im Retail-Bereich aus. Dort sorgen preissensible Konsumenten und der Trend zu Eigenmarken für Druck auf Absatz und Margen.
Kein Wunder also, dass der Gesamtumsatz im Jahr 2024 leicht rückläufig war, um 1,6 % auf 11,92 Mrd. USD. Der Gewinn hingegen stieg leicht.
Ein Indiz für gute Kostenkontrolle, aber kein Wachstumstreiber.
Markttrends und Konkurrenz im Nacken
Die Herausforderungen der Branche lassen sich nicht wegdiskutieren. Ob steigende Rohstoffpreise, fragile Lieferketten oder der Mega-Trend zu pflanzenbasierten Proteinen.
Hormel steht unter Druck. Die Konkurrenz schläft nicht: General Mills, Conagra Brands und Kellogg schnappen nach Marktanteilen.
Gleichzeitig ändern sich die Essgewohnheiten: Laut KPMG essen 69 % der Konsumenten öfter zu Hause.
Eine Chance für Anbieter wie Hormel, aber auch ein Risikofaktor, wenn die Haushalte zu günstigeren Produkten greifen.
Und dann wäre da noch das Thema Nachhaltigkeit. Pflanzliche Fleischalternativen wie diese verursachen bis zu 89 % weniger Umweltbelastung. Ein klarer Nachteil für klassische Fleischproduzenten.
Dividendengarantie: Stabilität mit Grenzen
Was Hormel wirklich stark macht, ist die Dividendenhistorie. Seit 59 Jahren steigert das Unternehmen seine Ausschüttungen.
Das ist nicht nur selten, sondern ein echtes Qualitätsmerkmal. Die aktuelle Dividende liegt bei 1,16 USD pro Jahr. Die nächste Ausschüttung ist für den 14. Juli 2025 angesetzt.
Doch Achtung: Die Ausschüttungsquote liegt mit knapp 85 % bereits am Limit. Künftige Erhöhungen könnten also kleiner ausfallen.
Wer auf starkes Dividendenwachstum setzt, wird hier eher enttäuscht.
Zukunftspläne: Von Transformation bis Technologie
Hormel bleibt nicht stehen. Mit der „Transform and Modernize“-Initiative will man Prozesse effizienter gestalten und die Margen verbessern.
Erste Erfolge werden für die zweite Jahreshälfte 2025 erwartet (Quelle).
Zudem will man das Premiumsegment ausbauen – etwa mit Marken wie Applegate. Der Clou: Viele Konsumenten zahlen gerne mehr für nachhaltige und hochwertige Produkte.
Die internationale Expansion ist ebenfalls ein Pfeiler der Wachstumsstrategie (Details hier).
Auch im Bereich Digitalisierung wird investiert: KI und Smart Manufacturing sollen Produktion und Lieferkette effizienter machen. Ob das reicht, um langfristig auf der Erfolgsspur zu bleiben?
Vergleich mit Wettbewerbern: Teuer aber stabil
Im direkten Vergleich mit Unternehmen wie General Mills oder Conagra Brands fällt auf: Hormel ist mit einem KGV von über 22 deutlich teurer bewertet.
Das spricht für eine Premiumbewertung – oder für überzogene Erwartungen.
Die Dividendenrendite liegt leicht über dem Branchenschnitt. Wer auf stabile Erträge setzt, könnte hier fündig werden. Doch für Wachstumsinvestoren sind andere Titel vermutlich attraktiver.
Risiken nicht unterschätzen
Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Hormel ist stark abhängig von Fleisch – ein Bereich, der langfristig unter Druck geraten könnte.
Die Margen sind anfällig für volatile Schweinepreise, Lieferengpässe und Inflation.
Dazu kommt: Wenn sich die Wirtschaft abkühlt, greifen Konsumenten schneller zu günstigeren Produkten.
Zudem sind die Wachstumsaussichten begrenzt. Die Märkte, in denen Hormel aktiv ist, sind reif – echte Wachstumsschübe wird es hier kaum noch geben.
Auch das ESG-Profil kann langfristig zum zweischneidigen Schwert werden, wenn man nicht zügig auf neue Ernährungsweisen reagiert.
Diese Seite wurde zuletzt am 2. Juli 2025 geändert.